Newsroom

Tuina-Massage bei Depression – Wenn manuelle Behandlung der Seele hilft

Sanfte Berührungen tun gut und fördern das Wohlbefinden. Weniger bekannt ist jedoch, dass über ganz gezielte, manuelle Behandlungstechniken auf den Akupunkturpunkten und Leitbahnen positiv Einfluss auf psychische Beschwerden genommen werden kann. Dabei sind die Druck-, Streich- und Zupftechniken der Tuina-Massage nicht unbedingt sanft. Diese altchinesische Massagetechnik ist eine Form der physikalischen Therapie, die Erkenntnisse aus Bewegungs- und Chirotherapie, Massage, Akupunktur, Akupressur, Orthopädie und Unfallchirurgie vereint und auf der Grundlage der Traditionellen Chinesischen Medizin arbeitet. Die Tuina-Massage bedient sich verschiedener Handtechniken und spezieller Manipulationen, um das Qi in den Leitbahnen zu regulieren.

Für unser westliches Medizinverständnis erscheint es ungewohnt, dass man psychische Symptomkomplexe mit den Händen beeinflussen kann. Im Verständnis der TCM ist die Behandlung psychischer Symptome jedoch über verschiedene Wege möglich. Neben Akupunktur und Kräutermedizin, diätetischen Empfehlungen und den entspannenden Bewegungstherapien Qigong und Taiji lassen sich über die Tuina-Massage sowohl somatische wie auch psychische Symptome behandeln. Häufig ist es gerade die geschickte Kombination mehrerer Therapiemethoden aus der TCM, die zu einer raschen Verbesserung der Symptome führt. Zunächst muss aber sichergestellt sein, dass sich der Patient einer sorgfältigen psychiatrischen Diagnostik unterzogen hat. Vor allem muss eine fachkundige Einschätzung über eine eventuelle Suizidalität oder Selbstgefährdung stattgefunden haben. Ist eine ambulante Behandlung der Depression indiziert, kann auch eine Begleitung des Patienten mit der TCM erfolgen. Dabei bieten vor allem die Tuina sowie die Anleitung zum Qigong eine hervorragende Motivationshilfe.

 

Psychische Erkrankungen in der TCM

„Wenn Yin ausgeglichen und Yang gut ausgeprägt ist, sind die geistigen Kräfte geordnet“, heißt es im Huangdi Neijing, dem Innerer Klassiker des Gelben Fürsten. Psychischen Erkrankungen liegt nach der Lehre der TCM immer eine Störung des Geistes, der konstellierenden Kraft shen zugrunde. Der chinesische Begriff shen bedeutet so viel wie Bewusstsein, geistige Kräfte und gedankliche Aktivität. Shen steht in der TCM für das äußere Gepräge, Gesichtsausdruck, Mimik, Ausstrahlung, sprachlichen Ausdruck und Koordination der Bewegungen. Es ist abhängig von der Versorgung mit Qi und Jing (Struktivpotential, Essenz), und auch umgekehrt gilt: Ist das shen durch emotionale Einflüsse aus der Balance gebracht, werden Qi und Jing in Mitleidenschaft gezogen. „Der ,Geist‘ shen (konstellierende Kraft) bezieht seine Grundlage und Nahrung aus dem Struktivpotential (Essenz, jing), das im o. renalis (Funktionskreis Niere, shen) gespeichert wird, und aus der erworbenen Konstitution, die in den oo. lienalis et stomachi (Funktionskreise Milz, Magen, piwei) gebildet wird.“ ¹

 

Der Fk Leber (gan) ist für das Hervorbringen der sieben Gefühlsregungen (qiqing) zuständig. Das shen besteht aus einem Komplex von fünf geistig-spirituellen Aspekten des Menschen: Geist (shen), Geistseele (hun), Körperseele (po), Vorstellungskraft (Wanderseele, yi) und Willenskraft (zhi). Seinen Sitz hat das shen im Fk Herz (xin). Zu seinen Aufgabe gehört die Koordination der fünf geistig-spirituellen Aspekte. Außerdem ist es zuständig für Denken, Gedächtnis, Bewusstsein, Einsicht, Intelligenz, Weisheit, Ideen und den Schlaf.

 

Lesen Sie hier den ganzen Artikel

 

Dieser Artikel ist im Naturheilkunde Journal (8 / 2018) erschienen.

Kontakt

SMS -
SOCIETAS MEDICINAE SINENSIS
Internationale Gesellschaft für
Chinesische Medizin e. V.

Franz-Joseph-Str. 38

80801 München

 

Tel.: 089/ 20 08 36 91

E-Mail: sms@tcm.edu

Social Media

Folgen Sie uns auf Facebook, Instagram und YouTube.

    

Up to date

Verpassen Sie keine Neuigkeiten. Schauen Sie im News-Bereich vorbei.

 

News ansehen

© 2024 Societas Medicinae Sinensis