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Prinzipien der Chinesischen Medizin – Einführung in ein traditionelles Medizinsystem

Im Spektrum der sogenannten Naturheilverfahren gewinnt die Chinesische Medizin mit ihren fünf Säulen Akupunktur, Arzneimitteltherapie, Diätetik, Tuina und den Bewegungstherapien Qigong und Taiji auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung. In Europa ist die Akupunktur bereits seit dem 17. Jahrhundert bekannt und wird seit etwa 100 Jahren intensiver genutzt. Mittlerweile wenden etwa 80 Prozent aller Schmerzambulanzen und spezialisierten Schmerzpraxen Akupunktur an. Und auch die Zahl der Akupunktur praktizierenden Ärzte steigt stetig an. Die Chinesische Medizin stellt dabei ein völlig eigenständiges Medizinsystem dar, das spezifische empirische Beobachtungs- und Diagnoseverfahren besitzt und über einen Zeitraum von annährend 2.000 Jahren angewendet wird. Dieser Prozess fand seinen Niederschlag in einer äußerst umfangreichen Medizinliteratur mit etwa 15.000 erhaltenen klassischen Werken. Die Chinesische Medizin verfügt somit über ein eindeutiges Vokabular und spezifische Regeln, die eine klare Diagnosestellung ermöglichen und eine Mitteilbarkeit und Vergleichbarkeit der klinischen Beobachtungen gewährleisten.

Grundkonzepte

Die Chinesische Medizin betrachtet den Menschen als ein energetisches Gesamtgefüge. Die Lebensenergie oder das aktive energetische Potential, das die Chinesen Qi nennen, ist die Grundvoraussetzung der vitalen Funktionen und somit auch allen Lebens. Nach chinesischer Vorstellung durchströmt das Qi den Körper, so wie Flüsse und Seen eine Landschaft durchziehen. Dabei fließt es in genau definierten Bahnen, den sogenannten Leitbahnen, die auch als Meridiane bezeichnet wurden. Das Qi fließt dabei in zyklischer Abfolge in diesen Leitbahnen von der Körpermitte zu den Enden der Extremitäten und wieder zurück. Zwölf Hauptleitbahnen bilden das tragende Gerüst des gesamten Leitbahnsystems. Sie verlaufen relativ oberflächlich und werden, je nachdem, ob sie an den Innen- oder Außenseiten der Extremitäten verlaufen, als Yin- oder Yang-Leitbahn qualifiziert. Auf diesen Leitbahnen befinden sich klar definierte Orte − häufig sind es Vertiefungen −, über die sich das Leitbahnsystem beeinflussen lässt, die sogenannten Akupunkturpunkte oder Foramina. Jede Hauptleitbahn steht wiederum mit einem Funktionskreis oder einem chinesischen Organ in Beziehung.

 

Das stoffliche Komplement zum Qi (der Lebenskraft) stellt das Xue (häufig mit Blut übersetzt) dar, das die Gesamtheit der struktiven Energien (Lebenssaft) des menschlichen Körpers bildet. Das Xue umfasst neben dem Blut auch andere nährende Flüssigkeiten wie etwa die Muttermilch oder Gelenkflüssigkeit.

 

Funktionskreise

Eine wichtige Rolle in der Chinesischen Medizin spielen die zwölf Funktionskreise (zangfu), die häufig auch mit Organ übersetzt werden. Dies ist jedoch missverständlich, da sie nur zum Teil organisch, also stofflich und räumlich, definiert werden, und darüber hinaus in einem Entsprechungssystem makro- und mikrokosmische Phänomene umfassen.

 

Die Funktionskreise umfassen im Gegensatz zu den Leitbahnen auch weiter im Körperinneren stattfindende Prozesse. Es gibt zahlreiche Funktionskreise, wobei jedoch fünf sogenannte Hauptfunktionskreise die Hauptsäulen der chinesischen (Patho-)Physiologie bilden. Diese sind jeweils einer der fünf Wandlungsphasen zugeordnet.
Diese fünf Hauptfunktionskreise sind:

  • Leber-Funktionskreis (entspricht der Wandlungsphase Holz)
  • Herz-Funktionskreis (entspricht der Wandlungsphase Feuer)
  • Mitten (Milz)-Funktionskreis (entspricht der Wandlungsphase Erde)
  • Lungen-Funktionskreis (entspricht der Wandlungsphase Metall)
  • Nieren-Funktionskreis (entspricht der Wandlungsphase Wasser)

 

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Dieser Artikel ist in Die Naturheilkunde (6 / 2017) erschienen.

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