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Infektanfälligkeit bei Kindern mit TCM behandeln

Die Behandlung der kindlichen Infektanfälligkeit, vor allem einer erhöhten Neigung zu Infekten der Atemwege, erfolgt in der Chinesischen Medizin hauptsächlich über die Mitte mit den oo. lienalis et stomachi (Funktionskreise Milz und Magen, pi wei) sowie über den o. pulmonalis (Funktionskreis Lunge, fei). In diesem Artikel gehe ich auf einige Besonderheiten der Diagnosestellung und der Behandlung von Kindern ein, die mit Maßnahmen der Traditionellen Chinesischen Medizin behandelt wurden; anschließend sollen Aspekte der physiologischen Entwicklung und pathologischen Anfälligkeit der oben genannten Funktionskreise im Kindesalter dargestellt werden. Abschließend beschreibt der Artikel schließlich die aus Sicht des Autors angebrachte Therapie der einzelnen Krankheitsbilder.

Besonderheiten von Diagnosestellung und Behandlung

Diagnostik
Die Diagnostik in der Pädiatrie beginnt wie im Erwachsenenalter mit der Anamneseerhebung, jedoch vorrangig der Fremdanamnese durch die Befragung der Eltern. Die Untersuchung sollte mit der Beobachtung des kindlichen Verhaltens beginnen. Das lebhafte, erregte Kind kann bereits Hinweise auf eine eher repletive Erkrankung, also das Vorliegen einer Heteropathie (Schrägläufigkeit, xie) geben, wobei das auffallend ruhige Kind oft eine depletive Störung, also eine Schwächung der Orthopathie (Geradläufigkeit, zheng) nahelegt. Auffallende Blässe kann ein Hinweis auf eine Störung im Bereich des o. pulmonalis (Fk Lunge, fei) sein, wohingegen ein gelblicher Teint eine Störung der oo. lienalis et stomachi (Fk Milz und Magen, pi wei) anzeigen kann.

Neben der westlichen Befunderhebung mittels Otoskop, Stethoskop und klinischer Untersuchung ist die Beurteilung der Zunge nach den Kriterien der TCM sehr wichtig und aufschlussreich. Die Pulstastung steht bei Säuglingen und Kleinkindern im Hintergrund, sie gewinnt ab einem Alter von etwa sechs Jahren zunehmend an Bedeutung. Hilfreich kann bei Säuglingen und Kleinkindern die Beurteilung der palmarseitigen Venenzeichnung der Zeigefinger sein. Diese weist, wenn vorhanden, im proximalen Drittel auf oberflächliche Störungen, im mittleren Drittel auf eine Störung im Bereich der Leitbahnen und distal auf tiefgehende Störungen der Funktionskreise hin.

 

Letztlich geht es darum, sich aus den Berichten der Eltern, eventuell Aussagen bzw. Äußerungen der Kinder, dem Untersuchungsbefund und dem Gesamteindruck (Aspekt, Verhalten) ein Bild vom Zustand bzw. der Erkrankung der Kinder zu machen und somit eine Diagnose entsprechend der acht Leitkriterien und sechs Agenzien zu erstellen.

 

Akupunktur
Die Akupunktur der Kinder erfolgt in meiner Praxis überwiegend mit einem Handlaser der Stärke 500 mW; aufgrund der hohen Leistung sind somit nur kurze Einwirkzeiten von meist 5 −10 Sekunden nötig. Abhängig von der Compliance kommt die Nadelakupunktur mit dünnen Nadeln der Stärke 0,2 mm, teils mit Führungsröhrchen, zum Einsatz. Außerdem verwende ich gerne Dauernadeln zur Stimulation oberflächlich gelegener Punkte, die als Klebepflaster in der Regel schmerzfrei anzubringen sind und von den Eltern bzw. den Kindern selbst immer wieder durch Druck mit einem Finger stimuliert werden können. Durch die Anleitung zur Punktmassage (Tuina) können die Eltern aktiv in die Therapie einbezogen werden.

 

Arzneitherapie
Im Rahmen der Phytotherapie bei Kindern verwende ich meist Rezepturen aus wässrigen Tropfenlösungen der Einzelkräuter. Das klassische Dekokt stellt bei Kindern in meiner Praxis meist ein zu großes Geschmacks- und Mengenproblem dar. Die Anwendung von Granulaten ist ab etwa 5 Jahren oftmals eine gut praktikable Alternative. Bei größeren Kindern verwende ich häufig Fertigarzneien in Form von Tabletten oder kleinen Pillen.

 

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Dieser Artikel ist in Die Naturheilkunde (5 / 2018) erschienen.

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