Schulmedizinisch gibt es über 200 Unterformen der Kopfschmerzen, die häufigsten sind Migräne- und Spannungskopfschmerzen. Migräneattacken zeichnen sich häufig durch einseitige, heftige Kopfschmerzen mit Lärm- und Lichtempfindlichkeit aus. Vorausgehend ist oft eine „Aura“, eine Abfolge von Minuten bis Stunden dauernden Sehstörungen, einem Übelkeitsgefühl oder Ähnlichem. Die Betroffenen kennen diese Anzeichen im Laufe der Jahre sehr gut.
Äußert sich ein Migräneanfall besonders heftig, kann es auch zu Übelkeit, Erbrechen und einem ausgeprägten Wunsch nach Ruhe sowie der Vermeidung der Durchführung von täglichen Routinen kommen. Die Dauer der Attacken ist unterschiedlich und reicht von einigen Stunden bis hin zu Tagen.
Bei beiden Krankheitsbildern sind die Patienten häufig jahrelang von Schmerzen geplagt. Meist lässt im Verlauf der Zeit die Wirkung von Kopfschmerztabletten nach und man neigt dazu, immer mehr zu nehmen.
Durch die häufige Tabletteneinnahme, die dennoch regelmäßig auftretenden Kopfschmerzen und deren begleitender Symptome erfahren Kopfschmerzpatienten eine deutliche Einschränkung ihrer Lebensqualität. Um diesem Teufelskreis zu entkommen, suchen immer mehr Betroffene auch Alternativen abseits der Schmerzmittel und finden diese bei der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Hilfe durch die TCM
Die TCM basiert auf Erfahrungen und Behandlungen, die sich mindestens 2.000 Jahre in schriftlicher Form zurückverfolgen lassen. Sie wird bis heute als eigenständiges Medizinsystem in China und zunehmend auch in der westlichen Medizin angewandt und unterrichtet. Im Gegensatz zur uns bekannten klassischen Schulmedizin ist die TCM eine empirische Medizin, welche den Patienten in seiner Gesamtheit betrachtet und behandelt.
Die Diagnose nach den Regeln der TCM wird mithilfe einer ausführlichen TCM-Anamnese, einer vollständigen Untersuchung und der Zungen- sowie der Pulsdiagnose, gestellt. Anhand der dann gestellten spezifischen TCM-Diagnose wird ein Behandlungskonzept erstellt, welches je nach Notwendigkeit die Behandlung mit Akupunktur, Arzneimitteltherapie und Ernährungsberatung (Diätetik)
einschließt. Zudem werden Hinweise zu einer Verbesserung der Lebensführung gegeben. Auch eine
Behandlung mit chinesischer manueller Therapie Tuina sowie das selbstständige Praktizieren von z. B. Taiji oder Qigong durch den Patienten sind hilfreich und gesundheitsförderlich.
Energiefluss im Körper harmonisieren
Das energetische Potenzial des Menschen wird als „Qi“ bezeichnet und soll sich im gleichmäßigen Fluss auf definierten Leitbahnen (Meridianen), welche unterhalb der Haut vorhanden sind, befinden und die Organe des Körpers versorgen und erhalten.
Durch die Behandlung mit Akupunktur wird an verschiedenen, genau definierten Punkten das Qi und sein Fluss in den Leitbahnen beeinflusst. Dadurch ist es möglich, den Energiefluss im Körper zu harmonisieren, Organe gezielt zu stärken oder überschüssige Energie abzuleiten und pathologische, krankheitsauslösende Faktoren wie z. B. „Wind“, „Kälte oder „Hitze“ gemäß der TCM-Diagnose zu eliminieren.
Normalerweise dauert eine Behandlung ca. 25 – 30 Minuten und es werden mehrere Punkte stimuliert. Die dabei benutzten Akupunkturnadeln sind sehr filigran im Gegensatz zu beispielsweise Blutabnahmekanülen und haben meistens einen Durchmesser von ca. 0,15 bis 0,25 mm. Dadurch ist häufig sogar eine Behandlung von Patienten möglich, die eigentlich „Angst vor Nadeln“ haben. Zudem spüren viele Patienten bereits bei der ersten Behandlung eine positive Wirkung auf ihren Körper und bauen die Behandlung bewusst in ihren Alltag ein, um sich Zeit für sich zu nehmen und etwas Gutes für ihre Gesundheit zu tun.
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Dieser Artikel ist im Naturheilkunde Journal (9 / 2019) erschienen.