Die TCM wird bis heute als eigenständiges Medizinsystem in China, und zunehmend auch in der westlichen Medizin angewandt und unterrichtet. Im Gegensatz zur uns bekannten klassischen Schulmedizin ist die TCM eine empirische Medizin, welche den Patienten in seiner Gesamtheit betrachtet und behandelt. Der Artikel gibt eine Übersicht über die Grundprinzipien der TCM, Diagnostik, Therapiemethoden, Ernährung sowie Lebensführung.
Die Diagnose nach den Regeln der TCM wird mithilfe einer ausführlichen TCM-Anamnese, einer vollständigen Untersuchung, der Zungenund Pulsdiagnose gestellt. Anhand der dann gestellten spezifischen TCM-Diagnose wird ein Behandlungskonzept erstellt, welches je nach Notwendigkeit die Behandlung mit Akupunktur, Pharmakotherapie und Ernährungsberatung einschließt. Zudem werden häufig Hinweise zu einer Verbesserung der Lebensführung gegeben und auch eine Behandlung mit manuellen Therapien, wie zum Beispiel Tuina, sowie das selbstständige Praktizieren von zum Beispiel Taiji oder Qigong durch den Patienten ist hilfreich und gesundheitsförderlich.
Eine besondere Bedeutung kommt in der TCM der Gesunderhaltung des Menschen, zusätzlich zur Behandlung von akuten Erkrankungen, zu. In diesem Sinne wurde früher in China ein Arzt als erfolgreich und gut bezeichnet, wenn er keine „kranken“ Patienten hatte.
Chinesische Diagnostik
Die Grundlagen für eine Diagnose nach den Regeln der TCM bilden die Symptome des Patienten, sein äußeres Erscheinungsbild sowie die Zungen- und Pulsdiagnose. Dabei wird schwerpunktmäßig vor allem das aktive Körpergewebe beurteilt. Das schließt die Funktion der inneren Organe und den Zustand der Muskeln und Sehnen ein.
Die Befragung der Patienten schließt seine aktuellen Beschwerden und auch zum Beispiel seinen Appetit, seine Verdauung, seinen Schlaf und sein Temperaturempfinden mit ein. DesWeiteren wird auch seinem emotionalen und psychischen Zustand eine große Bedeutung zugesprochen.