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ADS & ADHS: Behandlung mit westlichen Kräutern basierend auf den Grundlagen der TCM

Laut dem Bundesministerium für Gesundheit leiden etwa zwei bis sechs Prozent aller Kinder und Jugendlichen unter krankhaften Störungen der Aufmerksamkeit und an motorischer Unruhe. Die einzelnen Symptome (übersteigerter Bewegungsdrang, gestörte Konzentrationsfähigkeit, unüberlegtes Handeln) sind dabei jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt und müssen nicht immer gleichzeitig auftreten. Die Traditionelle Chinesische Medizin eröffnet Therapeuten eine neue Sichtweise an diese Verhaltensstörung heranzugehen.

Kindliche Unruhezustände begegnen uns in der täglichen Praxis, als Kinderarzt, aber auch als Familien versorgendem Allgemeinarzt, nur allzu häufig. Das Spektrum reicht von den ganz kleinen Kindern, die einfach nicht schlafen wollen, bis zu den Schulkindern mit Konzentrationsstörungen, verschiedensten Schwierigkeiten in der Familie und vor allem in der Schule.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) öffnet uns als Therapeuten eine andere Sichtweise und andere therapeutische Möglichkeiten, diese Krankheitsbilder zu behandeln, als es sonst in unserer westlichen Medizin üblich ist.

 

Gerade bei der Behandlung kindlicher Erkrankungen scheint mir die Anwendung westlicher Kräuter, basierend auf der theoretischen Grundlage der traditionellen chinesischen Arzneimittellehre, besonders günstig. Eltern sind eher bereit, ihren Kindern Arzneien zu geben, die sie kennen oder von denen sie zumindest schon gehört haben. Auch die Art der Anwendung ist in der Regel einfacher und kostengünstiger als ein chinesisches Dekokt. Die Kräuter werden mit kochendem Wasser übergossen und sollten zugedeckt 15 bis 20 Minuten ziehen. Sollte diese Art der Therapie vom Kind abgelehnt werden, kann ein erfahrener Apotheker aus der Teemischung einen entsprechenden wohlschmeckenden Saft herstellen.

 

Um die Pathologie kindlicher Unruhezustände, auch im Vergleich zur Erwachsenen-Pathologie, zu verstehen, müssen wir ein paar Besonderheiten beachten.

 

Unruhe und Bauchschmerzen des Neugeborenen

Das ungeborene Kind wird vom mütterlichen Organismus ernährt. Nach der Geburt muss die kindliche „Mitte“ (oo. lienalis et stomachi, Funktionskreis (Fk) „Milz“ und „Magen“, pi wie) erst ihre Funktion aufnehmen. Nicht selten kommt es dabei zu Störungen. Die Kinder fühlen sich unwohl, leiden unter Bauchschmerzen, können keine Ruhe und keinen Schlaf finden.
In diesen Fällen muss das qi lienale (Qi des Fk „Milz“, piqi) gestärkt, die „Mitte“ (oo. lienalis et stomachi, Fk „Milz“ und „Magen“, pi wei) gewärmt und im Bedarfsfall von humor („Feuchtigkeit“, shi) befreit werden.
Grundsätzlich sollte vor allem bei Erkrankungen des Kleinkindes immer an den o. lienalis (Fk „Milz“, pi) gedacht werden. Häufig wird der o. lienalis (Fk „Milz“, pi) durch falsche Ernährung, durch humor („Feuchtigkeit“, shi) und im Verlauf dann durch pituita („Schleim“, tan) blockiert.

 

Übermäßige Unruhe und Schlafstörungen des Kleinkindes

Bei kleinen Kindern ist die konstellierende Kraft shen noch unreif. Sie kann die „Geistseele“ hun noch nicht ausreichend kontrollieren. Daraus resultiert das von Phantasie und übermäßiger Vorstellungskraft geprägte kindliche Verhalten. Erst etwa bei Eintritt ins Schulalter beginnt die konstellierende Kraft, die „Geistseele“ zu kontrollieren.
Wenn die „Geistseele“ sehr aktiv ist, kann das auch mal zu Umtriebigkeit und kindlichen Schlafstörungen führen. Besondere Unruhe kann im Rahmen von Infekten auftreten, vor allem dann, wenn sie mit Fieber einhergehen. In diesen Fällen ist es hilfreich, den o. hepaticus (Fk „Leber“, gan) zu beruhigen.

 

Unruhe und Konzentrationsstörungen im Schulalter

Besonders häufig werden in ärztlichen Praxen Kinder im Schulalter vorgestellt. In dieser Entwicklungsphase treten die Störungen, die wir als ADS und ADHS bezeichnen, immer häufiger auf. Als Ursache werden viele Einflüsse diskutiert:

  • eine genetische Anlage
  • emotionaler Stress (Angst, Schrecken, Schock, Zorn, Traurigkeit)
  • ständige Reizüberflutung
  • Störungen während der Schwangerschaft
  • erschwerte Entbindung
  • ungesunde Ernährung

 

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Dieser Artikel ist in der CO.med (5 / 2020) erschienen.

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